#Irrtümer oder eine #Hebamme zu viel [Blogparade]

Die liebe Alina hat eine Blogparade gestartet, die sich mit den Irrtümer einer Mutter befaßt.

Mir sind da gleich zwei meiner schlimmsten Irrtümer in der Schwangerschaft in den Sinn gekommen.

Meine Hebammen!!!

Dies ist lediglich ein persönlicher Erfahrungsbericht und spiegelt hoffentlich nicht das Gesamtbild der Hebammen wieder.

Die erste Begegnung war bei ihr zu Hause zum Erstgespräch in der Schwangerschaft vom Räuber. Mein Mann sollte dabei sein.

Sie wollte meine gesundheitliche und familiäre Vorgeschichte wissen – nur von mir. Meinen Mann beachtete sie die ganze Zeit des Besuchs nicht ein kleines bißchen. Gelangweilt saß er neben mir.

Sollte sie nicht auch uns als Paar wahrnehmen – Welch IRRTUM!

Sie klagte ihr Leid des Hebammenberufes so lang wie ein ganzes Räucherstäbchen verkokelte.

Witzig waren ihre Fragen zu meiner Ernährung.

Frühstück = Nuß-Nougat-Creme mit Brot. Und das ist mir heilig!

Das gehe gar nicht. Das müsse ich grundlegend ändern – IRRTUM!

Müsli, Breie und Joghurt und was weiß ich noch alles, was sie meinem Körper antun wollte.

Ich hörte es mir einfach nur an, da sie ihr Esotherik-Ding durchzog ohne auf meine individuelle Lebensituation einzugehen.

Schade, daß sie sich dafür zuvor so viel Zeit nahm.

Ok. Weitere Einzelgespräche gab es nur nach Bedarf – also keine Einzelgespräche mehr während der Schwangerschaft.

Zum Glück fühlte ich mich durch den Frauenarzt ernst genommen und gut betreut.

Schließlich begann der Geburtsvorbereitungskurs. Darauf freute ich mich schon sehr, andere Gleichgesinnte kennenzulernen und mich etwas intensiver mit der Geburt auseinanderzusetzen – Welch IRRTUM!

Jedes Mal spielten wir erst „Wetter“. Jeder sollte seine derzeitige Gefühlslage in Sonne, Regen, Gewitter und Co. einstufen und kurz erläutern.

Ich kam mir vor wie im Kindergarten. Außerdem nahm es sehr viel Zeit vom Kurs in Anspruch.

Nachdem passiven Erstgespräch mit meinem Mann hatte dieser verständlicherweise null Bock auf den Partnerabend.

Durch meine Rehaugen und gut Zureden erbarmte er sich doch mitzukommen.

Was uns da erwartete ging unter keine Kuhhaut!

Männer aufgepasst…!

Jetzt holt euch alle mal schnell einen Tennisball zur Hand….

ok, kann`s losgehen?

Frau liegt auf dem Boden auf der Matte. Mann steht daneben. Der Tennisball liegt vor dem rechten Fuß des Mannes. Er, also DU, soll mit dem strümpfigen Fuß den Tennisball auf dem Boden ganz fest hin- und herrollen.

Das ist ja einfach, denkst du, pah!

Jetzt sollst du es kreisförmig machen. Schon schwieriger?

Und jetzt kommt das beste.

Du atmest zusammen mit deiner Frau und all den anderen im Raum beim kreisförmigen Rollen des Fußes auf dem Tennisball eine echt scheussliche Wehe aus. Na? Alles klar?

Also ganz ehrlich, mein Mann kam sich sehr bescheuert und verlackmeiert vor. Die anderen Männer sahen auch sehr verdattert aus 😉

Wehe, mein Mann hätte das im Kreißsaal gemacht. „Moment, ich hol noch grad eben mein Tennisball zum Wehenmitatmen…“

So hatte ich mir den Kurs nun wirklich nicht vorgestellt – IRRTUM!

Beim zweiten Kind wußte ich, zu der Hebamme gehst nicht mehr.

Brauchte ich überhaupt noch mal so ein Gequatsche und Geschnaufe?

Ach komm, dachte ich, da biste unter den Leuten und schlimmer kann es ja eh nicht werden.

Und ob!

Erster Eindruck war ganz ok. Die dicken bunten selbstgestrickten Socken gehören einfach zum Berufsethos und stören ja auch nicht weiter 😉

Keine Kerzchen und Räucherstäbchen im Raum, sehr symphatisch.

Oh nein. Sie holte ein Wollknäul aus ihrer Hosentasche! Du weißt nicht was das bedeutet?

Sie fing an sich vorzustellen und warf das Knäul zu einer Schwangeren. Die tat es gleich, bis ein „Spinnennetz“ entstand…..

Dann fing sie an zu erzählen und erzählen und erzählen.

Jede Horrorgeburt aus ihrer langjährigen Berufserfahrung kenne ich jetzt von Anfang bis Ende.

Kaiserschnitte sind immer Schuld der gebärenden Mutter, da würde die was falsch machen sonst gäbe es keinen. Punkt!

Meine erste Geburt war ein Notkaiserschnitt ohne hier näher zu erläutern. Mir war damals egal wer schuld daran war, hauptsache mein Sohn kam lebend aus meinem Mutterleib raus. Manche Entscheidung dafür oder dagegen zu treffen muss man den Ärzten schon überlassen.

Stillen müsse jede Frau können, wenn nicht seien die Schwestern im Krankenhaus daran schuld. Und ja keine Stillhütchen verwenden. Bla, bla bla..

Zum Glück war es mit dieser Hebamme nicht meine erste Schwangerschaft. Ich hätte den Junikäfer nicht entbinden wollen, vor lauter Druck wie es laufen MUSS.

Ach, das beste hab ich ja noch gar nicht geschrieben…

An einem Abend packt sie ihren Diaprojektor aus. Für alle jüngeren Leser hilft da Wikipedia sicher weiter, was Dias sind. Alle freuten sich auf einen Diavortrag.

Dann kam das….

Die Hebamme hat doch tatsächlich eine von ihren vier eigenen Geburten per Diashow festgehalten. Wie schlecht! Eine Hausgeburt mit allem drum und dran. Nein! Das will doch keiner sehen, oder?

Das muß ich zu Hause so nicht haben wollen, sorry!

Die Moral von der Geschichte?

Überdenke was dir jemand einreden mag.

Entscheide selbst, nach Herz und Verstand, was für dich und dein Kind das richtige ist.

Die Hebamme hat den Vorteil, dass du als Schwangere in einer hilfebedürftigeren Stellung bist und manchmal auch unsicher und überfragt bist.

Die Entscheidungen triffst du allein, wenn es soweit ist.
#meineGeburtmeineEntscheidung
(den # kann man auch so interpretieren)

P.S. Und Globoli kommt mir nicht ins Haus, das das klar ist.

 

16 Kommentare

  1. Oh man, das ist ja grauenhaft…
    Durch den mittlerweile echten Mangel an Hebammen hat man noch nicht einmal mehr große Wahlfreiheit und kann sich keine neue mehr suchen, wenn man an so eine Irre kommt…

    LG
    Daniela

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    • Ja, Daniela, das stimmt. Eine große Wahl bestand schon vor 3 Jahren nicht wirklich.

      Bei der nächsten Schwangerschaft gründe ich eine Selbsthilfegruppe. Da kommt bestimmt mehr dabei raus.

      Lg

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  2. Mein Geburtsvorbereitungskurs toppt deinen noch… Da hat die Hebamme mit Hilfe eines Papas ein Kind bekommen…so 15Minuten lang mit schreien, atmen, pressen, schwitzen und allem drum und dran. Der Papa war total fertig und ich bin im Erdboden versunken.
    Aber dein Artikel ist sehr sehr lustig…
    Danke dafür

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  3. Es tut gut, das zu lesen. Ich habe auch keine guten Erfahrungen mit meiner Hebamme gemacht. Sie war übergriffig, mischte sich gern überall ein und wollte mich in Kurse ihrer Kolleginnen vermitteln, die noch nicht ausgelastet waren. Meine wirklichen Bedürfnisse zu dieser Zeit sah sie nicht. Es war wohl teilweise gut gemeint, aber das hat mir leider auch nicht geholfen.

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