#Adventsgast Tag 22 oder macht Schenken glücklich?

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Weihnachten begegnen

wir müssen 
die Herzen schmücken
nicht die Wände
mit Licht erfüllen
jeden Raum
da innen
soll es Weihnacht werden
vielleicht
dass wir dann
unterm Tannenbaum
nicht nur Geschenke finden

sondern das wahre Licht
der Weihnacht schauen

© Anke Maggauer-Kirsche 

Am 22. Adventstag ist die liebe Jessi vom Blog Terrorpüppi zu Gast.

Terrorpüppi ist ein selbstbewusster Mama-Blog, der mal lustig, mal ernst, mal informativ und mal völlig subjektiv daherkommt. Hier dreht es sich um das Leben mit Kind, Doktorarbeit und Job – und wie schwierig es eben manchmal ist, das und noch vieles mehr im Alltag den eigenen Erwartungen entsprechend zusammenzubringen.

Viel Spaß.

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Ob sie sich freuen?
Was kaufe ich nur? Was könnte ihnen gefallen? Ob sie sich freuen werden?

Das Schenken hat für mich schon als kleines Mädchen genauso zu Weihnachten gehört, wie das beschenkt werden.

Schon sehr früh fing ich daher auch an, nicht nur selbst Geschenke zu überreichen, sondern auch darauf zu bestehen, dass erst meine Familie ihre Geschenke auspackt, ehe mich an meine eigenen Überraschungen heranmachte.

In diesem Jahr habe ich nun gemeinsam mit meiner kleinen Tochter das erste Mal einen Adventskalender für ihren Papa gebastelt. Den anstrengenden Part durfte freilich ich übernehmen, aber nur, damit sie ihrer Kreativität vollkommen freien Lauf lassen konnte. So hat sie schon ganz wunderbar Glitzersterne, Wolle und Bilder aufgeklebt. Wie sehr doch ihre Augen glänzten, als sie anschließend ihrem Papa das gebastelte Werk zeigen durfte!

In genau diesem Augenblick musste ich an meine eigene Kindheit zurückdenken. Ich habe nicht sonderlich viel und auch nicht sehr euphorisch gebastelt, aber ich habe unglaublich gerne meine Liebsten beschenkt. Solange ich zurückdenken kann, habe ich Jahr für Jahr etwas für meine Familie zu Weihnachten gekauft. Da für ein Kind der Bewegungsradius beim Einkaufen jedoch lange Zeit recht gering ausfällt, habe ich rückblickend betrachtet die furchtbarsten aber zugleich mit den besten Absichten versehenden Weihnachtsgeschenke gekauft, welche der Stadtrand so zu bieten hatte.

Ja sie haben sich gefreut –  Jahr für Jahr. Die Geschenke stehen noch immer in den Schrankwänden oder hängen an den Wänden meiner Familie. Ja teilweise wurden die Sachen sogar eine Zeit lang genutzt. Das muss echte Liebe gewesen sein (und ist es natürlich immer noch), denn nicht weniges war definitiv jenseits der Grenzen von Ästhetik und gutem Geschmack.

Da war zum Beispiel dieser Esel-Zigarettenspender aus Plastik. Mein Papa rauchte damals noch und so musste er seine Zigaretten nicht mehr mühsam aus der Packung holen, sondern der Esel kackte sie ihm liebevoll in die Hände. Auch Diverse Unmengen an Porzellan-Figuren wechselten die Besitzer. Eines kitschiger als das andere. Aber doch soooo süß und extra in viel rosa und mit Tiermotiven! Wer will schlicht nicht einen kleinen rosa Porzellan-Bären in seiner Vitrine stehen haben? Erinnern kann ich mich auch an eine CD von den Scorpions, welche ich meinem Papa schenkte. heute weiß ich allerdings, dass er die Scorpions wirklich gar nicht hört. So gar nicht!

Der Esel stand jahrelange auf der Musikanlage meiner Eltern (selbst als sie nicht mehr rauchten), die Figuren stauben noch immer ein (zumindest teilweise), die CD wurde zwar nie gehört, steht aber im CD-Regal. Selbst bei meinem Opa kann ich noch immer einen weniger hübschen grässlichen Flaschenöffner liegen sehen.

Meine kindlichen Geschenke mögen in materieller Hinsicht nicht wirklich etwas besonderes gewesen sein, aber ich hatte sie schon damals mit ganz viel Liebe und guten Absichten verschenkt und deshalb haben sie wohl auch die Zeit überdauert. So richtig begreifen kann ich das erst, seit ich selbst Mutter bin, denn für mich scheint es heute auch unvorstellbar, die von Herzen kommenden Geschenke meiner Püppi nicht zu ehren. Außerdem teilt sie sogar heißgeliebte Schokolade mit mir – und das will schon was heißen!
Ich glaube, dass es wichtig ist, den eigenen Kindern schon früh zu vermitteln, was es mit den Geschenken so auf sich hat. Nicht der materielle Wert steht im Mittelpunkt, sondern die Idee dahinter und der Wunsch, den anderen glücklich zu machen.

Zum Schluss möchte ich aber noch etwas Hoffnung bezüglich der kindlichen Geschenke geben. Sie wurden mit der Zeit besser! Ja, ich wage sogar zu behaupten, dass sie recht oft ziemlich gut waren. Auch Kinder können Geschenke-technisch dazulernen… sofern ihnen das Schenken selbst Freude bereitet.

Vielen 💖lichen Dank an Jessi.

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Eine Zusammenfassung aller #Adventsgast-Beiträge findest du hier.

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