
Wege aus dem Mama-Burnout– Abstand gewinnen und neue Kraft tanken
Mütter brauchen andere Methoden als Manager, um Kraft zu tanken und ihre eigenen Bedürfnisse zu beachten. Mit gezielten Fragen und fundiertem Hintergrundwissen verhilft Hans Hartmann, Leiter einer Mutter-Kind-Klinik, gestressten Müttern zu einem neuen Blick auf sich selbst, einer besseren Widerstandskraft und wirkungsvollen Stressbewältigung. Er erklärt auch, wie sie ihre persönlichen Ziele formulieren, ihre Beziehungsmuster verändern und mit Krisen souverän umgehen können. Dieses Buch bietet einen Ausweg aus der Erschöpfung und sorgt für neue Energie und Lebensfreude.
Meine Buchbewertung:
Manchmal fühlt es sich so an, als wäre man als Mama einfach leer. Nichts geht mehr. Keine Kraft um wieder einem der rufenden Kinder die verschüttete Milch aufzuwischen, dem matschigen Winterstiefel zu putzen oder endlose Diskussionen über eine notwendige Jacke zuführen. Leide ich dann unter Mama-Burnout?
Dieser Frage will ich mit diesem Buch auf den Grund gehen.
Im Stress verlieren wir die Kunst des Lebens. Die Farben des Lebens gehen verloren. Aus bunt wird grau – in allen Lebensbereichen. Wie Burnout gefährdet sind Sie?
Im Buch werden viele persönliche Fragen zu den Stressfaktoren gestellt und man kann selbst reflektieren, ob hierbei ein Risiko zum Mama-Burnout besteht und bekommt Hilfestellungen und Tipps wie ma der Situation begegnen kann.
Der Autor arbeitet als Arzt in einer Mutter-Kind-Kur Klinik und hat tagtäglich mit den Sorgen der Mütter zu tun.
Das Buch ist als Nachschlagewerk zu sehen und muss nicht von vorn bis hinten „durchgeackert“ werden.
Ich fand die Fragen sehr spannend und habe mir so manchen Abend den Kopf zerbrochen.
Hier kommen meine persönlichen 10 häufigsten Stressfaktoren, die mich in einen Mama-Burnout führen könnten. Ich habe mich gefragt, was mir im Alltag am meisten Energie raubt:
- Wenn beide Kinder gleichzeitig dringend was von mir wollen und beide nicht nachgeben und um ihre Gunst anfangen zu streiten. Dann muss ich einen auswählen, der/die anfangen darf sein/ihr anliegen zu schildern und weiss genau, dass in diesem Moment der/die andere anfängt jähmerlich zu weinen. So kann ich erst mal keinem weiterhelfen. Wahrscheinlich brennt in der Zwischenzeit gerade etwas in der Pfanne an.
- Energie rauben auch schlaflose Nächte wenn eines (oder beide) der Kinder krank ist. Zum Glück kommt das nicht allzu oft vor. Am schlimmsten ist dann, wenn das andere Kind um 6 Uhr früh fit ist und unbedingt mit mir spielen mag.
- Unklarheiten in der Haushaltsaufteilung könnten mich auch bald fertig machen. Ich betreue die Kinder, mache den Haushalt, kümmere mich um Finanzen und den Einkauf zu 80 %. Ich wollte die komplette Verantwortung übernehmen und meinen Partner damit bevormunden.
- Es gab eine Zeit, da führte das zu Ehepartnerstreitigkeiten. Mittlerweile haben wir einen Weg gefunden, das zu besprechen
- Bevor beide in den Kindergarten gingen hatte ich null Zeit für mich alleine. Nun hat sich das gebessert und ich kann auch mal am Vormittag einfach in Ruhe ein Buch lesen oder laufen gehen. Das ist sehr wichtig für mich – die metime!
- Ich neige zum Frustessen. Der Süssigkeitenschrank war eine Zeit lang mein bester Freund. Nun kaufe ich keine Schokolade mehr und esse nicht mehr die Reste der Kinder. Das tat ich nämlich auch lange, weil ich die Lebensmittel nicht wegschmeissen wollte. Das gehört aber leider in einer familie mit kleinen Kindern dazu
- Mir ging auch eine ganze Weile das Getrödel der Kinder am Morgen oder beim Anziehen auf den Keks. Das lagen manchmal meine Nerven blank. Bis ich mir selbst gesagt habe – stopp – warum nervt mich das denn so? Ich stehe nun 10 Minuten früher auf, mach mir erst mal einen Kaffee und versuche das Tempo der Kinder zu gehen und nicht meines. Das klappt noch nicht reibungslos, aber etwas entspannter.
- Fehlende Zärtlichkeiten in der Liebesbeziehung führten bei mir in der Vergangenheit zu fehlender Selbstliebe. Wir lebten als Paar einige Zeit einfach so „nebeneinander“ her.
- Die typische Erziehungsfrage stand bei mir im Kopf: Bin ich mit meinen Kindern zu streng oder gehen wir den richtigen Weg?
- Das Essen mit den Kindern gestaltet sich zu einem Horrortripp. Das mag ich nicht. Das ess ich nicht. Nur vom roten Teller und nur die kurzen Nudeln. Nein, kein Reis und erst das Wasser ins Glas und dannach den Apfelsaft. Wehe ich mach es „verkehrherum“. Dannn stimmt die Mischung nicht. Waaah!
Und was raubt euch am meisten Energie? Was führt euch in den Mama-Burnout?
Im Buch werden noch andere und teils heftige Beispiele aufgeführt. Ich habe meine persönlichen Gründe hier aufgeschrieben, unanghängig vom Buch.
Der Leitsatz von Thea Bauriedl »Nur wenn es der Mutter gut geht (analog dem Vater), kann es auch der Familie gut gehen.«
Und das war für mich im Buch die Kernaussage. Das war das was mir persönlich am meisten geholfen hat und der Familie gut tut.
Aber wann geht es mir gut?
- Meine Mann unternimmt einiges mehr mit beiden Kindern seit die Kleine nicht mehr so sehr an mir hängt. Das gibt mir Freiraum für andere Dinge.
- Ich bin ein geborener Optimist. Ich schaue immer nach vorne und sehe das gute in den Dingen. Mein Glas ist immer halb voll statt halb leer.
- Ich weiss wir werden nie perfekt sein und ein perfektes Leben führen, aber wir sind glücklich und haben zwei tolle Kinder
- Wir gehen unseren Weg, nicht den Weg einer anderen Familie. Wir haben unsere Vorstellungen und Wünsche, die wir versuchen umzusetzen. Die Meinung der anderen hören wir an und bilden uns unsere eigene.
- Ich musste meine neue Rolle als Mama erst lernen und lerne heute Tag für Tag immer noch dazu. Nie werde ich fehlerlos sein. Das muss ich mir eingestehen und das hab ich kapiert.
Wie macht ihr das um nicht in die Burnout-Falle zu geraten?
Wie kamt ihr aus so einer Krise wieder raus?
Oder steckt ihr gerade drin und sucht Möglichkeiten etwas zu ändern?
Vielen Dank an den Köselverlag und der Randomhousegruppe für das kostenfreie Rezensionsexemplar
[…] wenn man kein Burn Out hat. Von daher habe ich mir die Rezensionen alle durchgelesen und die von Kellerbande fand ich am interessantesten, weil sie ihre eigenen Erfahrungen mit aufgeschrieben […]
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[…] 6. Leide ich unter Mama Burnout […]
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