Medienkompetenz in der Familie oder Digitale Hysterie? #medienkompetent #Blogparade #denkst

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Als Mutter und digital begeisterte Frau mit zwei kleinen Kindern macht man sich schon so seine Gedanken, wie der Umgang mit den Smartphones und Co. des Nachwuchses aussehen soll.

Noch besteht da zum Glück kein Handlungsbedarf, aber das kommt schneller als wir denken.

„Wir tüfteln und probieren, um den Medienkonsum unserer Kinder einzuschränken, und das schon seit einiger Zeit, denn die Tipps von Experten bleiben oft seltsam unkonkret. Und wir wollten gemeinsam herausfinden, was wirklich funktioniert und uns eine digital-analoge ­Balance im Leben ermöglicht. Denn wir Eltern müssen lernen, damit zu leben, dass die Dinger da sind, und unsere Kinder sollen lernen, mit ihnen vernünftig umzugehen.“

Quelle des Zitats: GU.de – Leg doch mal das Ding weg-

Dieses Zitat spricht mir aus der Seele.

Moderne Eltern leiden unter vielen Ängsten. Dass ihr Kind einmal keinen guten Job bekommen wird, dass es süchtig oder gewalttätig wird, dass es ein Mobbingopfer sein oder womöglich im Internet an einen Kinderschänder geraten könnte, sind weit verbreitete Befürchtungen

-Georg Milzner- Auszug: Digitale Hysterie (Beltz Verlag)

Seid ihr auch solche Eltern? Oder seht ihr der digitalen Zukunft eurer Kinder eher gelassen entgegen?

Darüber habe ich mir in letzter Zeit viele Gedanken gemacht.

Mehr dazu habe ich in meinem Beitrag zu unserem Familienleben in der digitalen Welt im Januar geschrieben. Gerne bitte lesen.

Als Mama mit über 40 Jahren kenne ich auch eine Kindheit ohne Smartphone und Ipad. Zu meiner Zeit gab es Fernsehen mit 4 Programmen und den Walkman.

Da prallen zwei Welten aufeinander – die der »Digital Natives« und die der »Digital Dinosaurier«. Zitat aus: Digitale Intelligenz/ Verena Gonsch / Lübbe Verlag

Dabei muss ich sagen sind mein Mann und ich schon immer digital sehr weit vorn und interessiert, was es da so auf dem Markt gibt.

Ziemlich früh hatte ich bereits ein Handy. „so ein riesen Walkietalkie“ würden meine Kinder es schimpfen.

Auch den Wandel von Video 2000, VHS und DVD haben wir gut gemeistert.

Nun liegt es an uns auch unseren Kindern den Weg in die digitale Welt zu zeigen und sie dabei zu unterstützen.

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Aber wieviel davon ist „gesund“?

Ab wann darf das Kind selbst mal surfen? Wie führt man die Kleinen an das Thema ran? Welche Gefahren birgt das gefährliche Netz für die Unwissenden?

Hierzu habe ich bereits mal 10 Tipps, dein Kind mit dem Internet vertraut zu machen gesammelt. Hier findet du auch einige Materialien zum Downloaden und hilfreiche Links zu kindersicheren Webseiten.

Ausschnitt aus dem Buch: Ab ins Netz vom Kösel Verlag (Vollständige Rezension im Blog)

»Kinder müssen sich in einem abgesteckten Rahmen ausprobieren können«, meint klicksafe-Referentin Rack. »Wichtig ist dabei, gleich am Anfang mit dem Kind zusammen klare Regeln aufzustellen. Auch, wenn das für die Eltern anstrengend sein kann.« Es sollte besprochen werden, welche Inhalte geteilt werden dürfen, wann das Kind die Eltern einschalten muss. Es muss lernen, Privateinstellungen zu benutzen, wie man jemanden blockieren oder melden kann. Es muss begreifen, dass keine Personen ohne Einwilligung gefilmt oder fotografiert werden sollen und keine Musik im Hintergrund laufen darf.
»Eine Möglichkeit, dem Kind die Regeln nahezubringen, ist die Was-Wäre-Wenn-Methode. Konkrete Situationen durchspielen und es überlegen lassen, welche Folgen die Postings oder Streamings haben könnten«, so die klicksafe-Referentin. Dazu gehört auch die Frage: Würdest du das Gleiche vor einer Gruppe von Fremden erzählen oder zeigen? Denn die Intimität des Jugendzimmers ist eine Illusion, wenn man seine Gefühle im World Wide Web ausbreitet.


Passend zu meiner Jahresaktion 2018 (eigener Blogbeitrag verlinkt) mit dem Familientherapeut Jesper Juul hat das Buch „Leg doch mal das Ding weg“ vom GU Verlag auch seine Meinung zu dem Thema aufgegriffen.

Während die anderen Ratgebenden eher zu neuen Regelvereinbarungen raten, empfiehlt allein Jesper Juul, einfach mehr Vertrauen in die Kinder zu setzen. Als bisherige und einzige Regel, die die Kolumnentochter auch befolgt, soll das Handy um 20 Uhr an der Ladestation unten angeschlossen sein und die Nacht über dort bleiben.

Juuls Idee, die elektronischen Geräte als Familienmitglied zu betrachten, finde ich ziemlich treffend. Denn die Verführungskraft der Geräte ist und bleibt meiner Ansicht nach immer noch sehr groß. Es sind zwar keine Tamagotchis, wie jene legendären digitalen Haustiere der 1990er-Jahre, die aktuell in Japan wieder ein Revival erfahren – aber von ihrer Auswirkung auf das Verhalten von Kindern und Teenagern her absolut gleich.

Abschliessend möchte ich dir das hier noch auf den Weg geben:

Die Message ist einfach: Interessiere dich für dein Kind und was es da spielt, postet oder mit den Medien macht.

»Probier es doch erst einmal selbst aus, ehe du etwas dazu sagst.« Der Satz ist meiner Ansicht nach richtig und trifft einen Teil des Problems zielgenau: Etwas zu beurteilen, ohne es sich wirklich angesehen zu haben, ist fahrlässig und borniert.

Zitat: Digitale Hysterie / Beltz Verlag


Vielen Dank zur Inspiration zu diesem Text an das Blogst-Team

6 Kommentare

  1. Als blinde Mutter war es für misch wichtig meinen Kindern möglichst früh einen gesunden Umgang mit digitalen Medien zu vermitteln. Es gab bei uns lange Zeit die Regel, dass sie Gegenstände, Tiere und Pflanzen, jedoch keine Menschen für’s Internet fotografieren durften.

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  2. Wir haben jetzt dem Ältesten (10 Jahre, 5. Klasse) sein Smartphone geschenkt. Bislang finde ich, ist es eher eine Kompetenzerweiterung – im klassischen Sinne: Er schreibt Whatsapp-Nachrichten an geographisch entfernte Freunde und Verwandte. Spielen ist ihm auf dem kleinen Teil zu doof. Das machen wir nach wie vor kontrolliert zuhause mit Tablet bzw Nintendo Switch. Alles gut. Keine Verdammnis :-).

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